Fasten 3.0
Karneval ist vorbei, der heutige Aschermittwoch hat die Fastenzeit eingeläutet. Das dritte Jahr in Folge dass ich aktiv Fasten werde.
Nun ja, Alkohol trinke ich selten bis wenig. Bei Fleisch sieht es so ähnlich aus. Gut, Schokolade schieb ich mir gut und gerne hinter die Kiemen. Da gibt es kein Ende ehe die Packung leer ist. Und dann der Vorratsschrank, das Einkaufsregal … So versuche ich meistens, und das klappt mal mehr oder weniger gut, einfach nix Süsses zu kaufen. Niemals nach dem Laufen kaufen ist schon mal ein guter Ansatz. Im Aldi ist die Auswahl für mich auch nicht so pervers. Mein persönliches Kryptonit ist Kinderschokolade und Nutella … wobei der Brotaufstrich für mich ein Löffelaufstrich ist. So kennt und liebt man mich 😀 …
Da ich dieses Jahr über Fasching mal nicht in Mainz feiern war, sondern beim Trailmagazin Revierguide in der Südpfalz zusammen mit Eric die trierischen Trailrunner vertreten hab, hab ich auch gar nicht so das extreme Bedürfnis auf etwas zu verzichten. Warum auch, die Ernährung stimmt soweit.
„Aber Traditionen sollte man nicht schleifen lassen, also los, irgendwas muss gefastet werden!“
- Schokolade, Chips und Co.
- Kuchen, Eis und Gezuckertes
- Döner, Mc. Donalds, Burger King und Co.
Gesundes & Co.
Ich versuche mich weitestgehend gesund und ausgewogen zu ernähren. Ich esse viel Obst und Gemüse, trinke gerne grüne Smoothies, esse wenig Fleisch und Fisch und wenn, dann qualitativ hochwertige und möglichst lokale Produkte. Das mach ich halt immer so.
Ich trinke wenig Alkohol, und wenn dann nur in geringen Mengen. Cola und Co. stehen nicht auf meinem Ernährungsplan. Frei nach dem Motto …
„Du bist, was du ißt.“
… muss man seinem Körper Gutes tun. Vor allem als Läufer oder gar Ultraläufer, wo man seinem Körper das ein oder andere abverlangt. Also spare ich mir diese Art des Verzichts und fokussiere oben genannte Sparten. Um doch etwas spannender zu machen:
Intervallfasten
Ich würd gerne mal das Intervallfasten ausprobieren. Da gibt es übrigens sehr viele Berichte und auch Varianten von. Vielleicht bekomme ich es irgendwie hin – mental und körperlich. Das wird vor allem am Wochenende schwer, wenn ich mal eine längere und kräftezehrende Laufeinheit vor mir hab. Ich kann mir nicht so ganz vorstellen, dass ich ohne Hunger und Leistungseinbrüche durch einen 50km Lauf komme. Wie heißt es so schön?!
„Probieren geht über studieren.“
Das was für mich in Frage kommt:
Variante 1:
- 18:00 bis 20:00 essen und Kaloriendefizite ausgleichen.
- 20:00 bis 18:00 nix essen… und getrunken werden darf nur ungesüsster Tee und Wasser.
- Repeat.
Variante 2:
- Tag 1 normal essen.
- Tag 2 nix essen.
- Repeat.
Man sagt, dass man sich nach ein paar Tagen besser, fitter fühlt. Man sagt dass nach 14 Stunden ohne Nahrung irgendwelche Giftstoffe abgebaut werden. Man munkelt dass man ewig lebt, die grauen Haare verschwinden, die Falten ebenso. Phantasieren soll man übrigens [Spass].
Ich werde euch jedenfalls auf dem Laufenden halten. Und irgendwie freue ich mich auch auf diese „Herausforderung“ 😀 … Wobei ich wohl Variante 1 wählen werde…
Nach den ersten Tagen:
Mittwoch: 16-19 Uhr Essen – dann wieder NULL … hatte mich Dienstag Abend nochmal so richtig vollgestopft, deswegen war auch Sport okay
Donnerstag: 16-20 Uhr Essen – Laufen früh morgens war eine Qual … anders als nüchtern Laufen sonst …
Freitag: erste Mahlzeit 19 Uhr … dafür aber ohne Ende, Samstag sollten es 55km im Hunsrück werden, da klappt NULL essen so gar nicht …
Samstag: Laufen und Essen, trotzdem haben mir die Tage vorher zugesetzt. Ich hab auch nicht so richtig geschlafen, vielleicht weil ich abends zu spät gegessen hab.
Sonntag: Normal essen, Reserven von samstags wieder füllen – 10km Spaziergang.
Montag: 10:00-15:00 Essen … danach NULL
… Die – Mi … nach 20:4 oder gar länger überstanden …
… Do … Fr … Sa … 22:2
Es ist ein Leichtes wenn man erst ein paar Tage ohne Zucker gelebt hat. Kaffee schwarz, mhhh … der Mensch gewöhnt sich an alles irgendwie 😉 …
Es wird, das Hungergefühl bleibt aus / ist nicht mehr so penetrant. Man fühlt frisch und frei, vielleicht ist dies das Fasten-High 😉 …
… to be continued …
Das ernüchternde Fazit:
Dieses Jahr war das Fasten für mich nicht erfolgreich. Überhaupt nicht. Das lag zum einen an dem Versuchsaufbau. Wenn man Sport betreibt und gerne Grenzen auslotet, dann ist es unumgänglich den Körper ausreichend zu versorgen. Lange Pausen wo man fastet sind Energiefresser, und bei einem hohen Umsatz ist selbst leichtes Training nicht machbar. Und Distanzen mit mehr als 18km und Höhenmetern, die sind in einer Fastenphase nicht drin. Rein zeitlich aber auch nicht in einer Essphase.
Zum Anderen kostet es unheimlich viel Willenskraft lange auf die Nahrung zu verzichten. Nich, dass der Hunger selbst mit der Zeit nicht komplett abnahm, nein, ich fühlte mich phasenweise echt schlecht, kraftlos, müde. Klar hatte ich zwischenzeitlich auch mal ein Hoch und eine Art Erfolgsgefühl, jedoch denkt man rückblickend eher auf die schlechten Erfahrungen zurück. Oft hatte ich eben Hunger … und das Training litt. Das ist auf Dauer kein hinnehmbarer Zustand. Dazu war ich dann noch verletzt, und die Motivation ganz gen Null.
Grundsätzlich finde ich die Idee des Intervallfastens okay, und auch für so 1-2 Tage die Woche, wo man kein Training auf dem Plan hat okay, aber dauerhaft ist das zu kräftezehrend. Vor allem Fastenintervalle von 20 Stunden und mehr sind grenzwertig. Für mich hab ich das zumindest festgestellt.
Grundsätzlich will ich Fastentage in den Alltag einbauen, aber die Flexibilität will ich mir weiterhin erhalten.
Ich hoffe euch ist es besser ergangen 😉 …
Versuch abgehalt – Fasten 2017 vorerst beendet.