Aller guten Dinge sind DREI.
Somit war 2017 mein dritter Keufelskopf Ultra Trail (KUT) fällig. Ohne große Ambitionen stieg ich in den Ring, schließlich hatte ich noch schwere Beine vom SH-Supertrail vom vorangehenden Wochenende. Immerhin 128km und 3400HM auf zwei Tage verteilt. Das war bei den Temperaturen doch ne Nummer. Nun waren 86km und (laut Uhr 3100HM) fällig.
So merkte ich schon recht früh dass ich keine Lust hab. Mehr als einmal kam mir in den Sinn abzukürzen und nur die 45er Strecke abzulaufen. Irgendwie hat mir das HOCH gefehlt. Bin gestern eher so durch die Tiefs gestolpert. Bis km 75 hab ich quasi gar nicht auf die Uhr geschaut. Einfach nur gucken dass man gut durch kommt. Bergauf stramm wandern, runter rollen lassen.Das klingt einfach, aber jeder der den KUT schon mal gelaufen ist, weiß dass das nicht so einfach ist.
Quer durch den Wald, über Stock und Stein, hohe Wiesen, kein ebenen Abschnitte, jeder Tritt kann daneben gehen. Nur nicht umknicken, nicht wieder stolpern. Überall Löcher.
Also einfach Laufen ist nicht. Ich war ja schon froh wenns mal „nur“ über anspruchsvolle Singletrails ging 😉 … selbst ein Stück Asphalt lies das Herz höher schlagen.
Und das ganze bei feucht-warmen 30(?) Grad … Vom letzten Wochenende wusste ich allerdings, dass es mit fester Nahrung schwer wird. Ich krieg da einfach nix runter. Nur Iso geht auch nicht … also hab ich mir für jeden der 4 Boxen ne Pulle (0.5ltr) Smoothie angefertigt:
1/2 Ananas, 2 Mango, 2 Avocado (mit Kern!), 2 Banane, 1Hand Ingwer, 2Hände Spinat, 2Hände Erdbeeren, 1/2 Honigmelone, 2 TL Salz
Das war mein Kraftstoff … insgesamt 2,5ltr für die Strecke. Das war bei dem Wetter ausreichend. 2 Energiedrinks noch dazu, ne kleine Pulle rote Beete Saft … mehr ging nicht rein. Hat mich aber ins Ziel gebracht. Ein semi-autarker Lauf ist noch mal ne andere Hausnummer!
Das war mein erster laaanger Lauf mit den Inov-8 Roclite 305. Obwohl die Schluffen echt stabil und schwer sind, waren sie für den Tag eine gute Wahl. Platz genug, guter Grip … und mit dem Gewicht ein zusätzliches Training. Auch wenn ich das zu später Stunde etwas bereut hab 😀 …
Ich hab mich 2 mal lang gelegt. Einmal volle Rotze beim Downhill mit Hechtsprung nach vorne, einmal bergauf, ja das geht auch ganz gut … die unzähligen Male Stolpern nicht eingerechnet. Verlaufen hab ich mich zweimal … geht ja noch … im Bach „BADEN“ war ich, so oft es Wasser gab (das war sehr wenig) … Kopf nass, Mütze nass, nur nicht kleinkriegen lassen. Auch wenn ich kein Hitzeläufer bin, als Training für den Lavaredo war es voll okay im Nachhinein. Die engen Passagen durchs Gestrüpp sind übrigens nix für breite Schultern. Wenn ich schon beim meinem dritten KUT keine Fotos mehr gemacht hab, dann immerhin mal die Blessuren abgelichtet …
Gewitter war gemeldet, Regen … noch nie hab ich mir so kühlenden Regen herbei gewünscht. Doch für all die Randbedingungen lief es doch ganz gut … bei KM 75 die Uhr gecheckt, eine Sub 11 war drin, immerhin ne kleine Verbesserung noch zum Vorjahr. Und als ich dann auf den letzten 1500m noch 12 Minuten bis zur vollen Stunde hatte, da war Wandern angesagt 😀 … keine Lust mehr nur noch 1 Schritt zu laufen … ging ja auch nochmal gut bergauf … 10:50 oder 10:55 oder 10:59 … so egal … also nehm ich auch ne gewanderte 10:57h … DONE!
Was soll ich sagen … ich hab keinen(!) Muskelkater, die Beine sind nicht schlimmer als vor dem Lauf. Ich hab noch nicht einmal das Bedürfnis lang pausieren zu müssen … eigentlich ekelhaft … Pause muss trotzdem … bekam mir bisher immer gut! … Ja, das war mein KUT … nächstens Jahr dann wieder …
Die Beine jucken vom Gras, den Dornen, den Hecken, den Zecken …
Es war wieder schön mit den ganzen lieben bekannten Gesichtern auf der Strecke, kurz oder lang … es hat mich wirklich gefreut mal wieder in die Szene einzutauchen!!!
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